Videoüberwachungsanlage

Eine Videoüberwachungsanlage ist ein System bestehend aus unterschiedlichen Komponenten der Sicherheitstechnik, mit dem Ziel ein Objekt in Echtzeit zu überwachen und/oder dauerhaft aufzuzeichnen. Seit einigen Jahren ist dank der Netzwerktechnik die Bandbreite der Anwendungsmöglichkeiten von Videoüberwachungsanlagen gewachsen. Zu den neuen Nutzungsbereichen gehören z.B. Marketing für Einzelhandel & Retail, Prozesssteuerung und Überwachung für die Industrie und Logistik sowie zahlreiche KI-Funktionen für unterschiedlichste Branchen.

Woraus besteht eine professionelle Videoüberwachungsanlage?

Die Hauptbestandteile einer Videoüberwachungsanlage sind, wie der Name schon verrät, Überwachungskameras. Die meisten modernen Systeme setzen aufgrund von Funktionalität, Flexibilität und Wartbarkeit auf IP-Überwachungskameras. Die einzelnen Kameras werden dabei erst im Zusammenspiel mit weiteren Komponenten eine vollwertige Videoüberwachungsanlage.

Hersteller von IP-Überwachungskameras

Bereits 2018 veröffentlichten wir eine Liste mit den größten Herstellern von Videoüberwachungstechnik:

VMS Video Management System

Ein Video Management System ist eine spezielle Software, welche die eingehenden Videobilder der Überwachungskameras verarbeitet und aufzeichnet. Ein VMS ermöglicht zahlreiche Funktionen aus dem Bereich Sicherheit und Analyse. Dazu gehören z.B.:

  • Aufzeichnung
  • Überwachung
  • Bewegungsverfolgung
  • Zutrittskontrolle
  • Datenschutzgerechte Auslagerung
  • Prozessüberwachung
  • Heatmapping
  • Automatisierte Dometouren
  • Objektklassifizierung
  • Temperatur- und Brandfrüherkennung
  • Nummernschilderkennung
  • Virtueller Zaun
  • Personen- & Objektzählung
  • Ein- & Ausfahrtskontrolle
  • Maschinensteuerung
  • Path Tracking
  • Motion Detection
  • Live Streaming
  • Privacy Masken
  • Anbindung an Alarmanlagen
  • Fall-Detektion
  • Kennzeichenerkennung
  • Anbindung an vorhandene Schrankensysteme
  • Uvm.

Analoge Überwachungskameras

Obwohl IP-Videoüberwachungsanlagen den Markt seit mehreren Jahren dominieren, behaupten sich analoge Kameras in speziellen Einsatzfeldern. Sobald es um verzögerungsfreie Livebilder oder lange Kabelstrecken geht, sind analoge Kameras weiterhin die bessere Wahl. Jedoch muss das Videosignal mit zusätzlichen Komponenten umgewandelt werden, um auf modernen Speichermedien oder Bildschirmen dargestellt werden zu können. Das Videosignal von analogen Kameras wird dabei über Koaxial-Kabel geleitet, die mit Koaxwandlern erst in ein digitales Signal umgewandelt werden müssen.

IP-Überwychungskameras

Eine IP-Überwachungskamera unterscheidet sich von einer analogen Überwachungskamera in einem wichtigen Punkt. Die IP-Kamera basiert auf Netzwerktechnologie und überträgt das digitale Bildsignal mittels Netzwerkkabeln (auch Patchkabel oder LAN-Kabel genannt). Ein Nachteil im Vergleich zu analogen Kameras ist dabei die Verzögerung des Videostreams um wenige Sekunden. Die Vorteile von IP-Videoüberwachungsanlagen überwiegen jedoch bei weitem:    

  • Geringere Kosten
  • Einfachere Wartung
  • Mehr Funktionalität und
  • Flexibilität
  • Höhere Bildqualität
  • Einfachere Installation
  • Höhere Verfügbarkeit
  • Größere Produktpalette/Auswahlmöglichkeiten

Server

Ein Server dient hauptsächlich der Verarbeitung und Aufzeichnung der eingehenden Bildsignale. Ein Server kann z.B. ein handelsüblicher Computer sein, der mittels einer VMS (Video Management System) Netzwerkteilenehmer erkennt und verwaltet – in diesem Fall die Überwachungskameras. Für die Verwaltung der einzelnen Kameras benötigt ein Server Ressourcen, weshalb performante Grafikkarten und Arbeitsspeicher eingesetzt werden. Sobald eine Videoüberwachungsanlage z.B. mehr als 15 Kameras umfasst, lohnt es sich spezielle Serverhardware einzusetzen. Im Endeffekt ist diese Hardware ein modifizierter Computer mit mehreren Steckplätzen für Festplatten, die im Betrieb entnommen und wieder eingesetzt werden können, was bei einem handelsüblichen Computer nicht möglich ist. Server sind beliebig skalierbar und können redundant im Verbund laufen.

Switche

Ein Switch hat zwei wichtige Aufgaben in einer Videoüberwachungsanlage. Erstens bündelt ein Switch die eingehenden Videosignale der Überwachungskameras und sendet diese an den Server. Dafür hat ein Switch mehrere Ports (bis zu 48), an denen Patchkabel angeschlossen werden können. Zweitens sorgt ein Switch für die Stromversorgung von IP-Überwachungskameras via PoE (Power over Ethernet). Die Stromversorgung läuft also über das gleiche Kabel, wie die Daten. Somit wird keine zusätzliche Stromquelle für die IP-Kameras benötigt.

Speichermedien

Wenn eine Videoüberwachungsanlage nicht nur Livebilder übertragen soll, sondern auch Bildmaterial aufzeichnen muss, werden die Daten grundsätzlich auf dem Server gespeichert. Sobald große Mengen an Videomaterial anfallen, können weitere Server in ein System aufgenommen werden.

Einige Kameras bieten von Werk aus die Möglichkeit die Videobilder intern auf SD-Karten zu speichern. Solche Lösungen sind auf den Privatbereich und kleinere Systeme ausgelegt, da das Wechseln und Auslagern der Videodaten bei einer hohen Kamerazahl umständlich ist.

Peripheriegeräte

Zu den Peripheriegeräten zählen Bildschirme, Tastur, Maus, Headsets, Lautsprecher und grundsätzlich alle Bestandteile, die zur Eingabe und Ausgabe von Informationen benötigt werden.

Software

Zur Software gehört einerseits die bereits erwähnte VMS und andererseits die Betriebssysteme für Server und Clients. Sowohl Linux, als auch Windows werden bei Videoüberwachungsanlagen als Betriebssysteme eingesetzt mit ihren individuelle Vor- und Nachteilen.

Was kostet eine Videoüberwachungsanlage?

Wie immer sind die Kosten einer Videoüberwachungsanlage abhängig von den Anforderungen. Systeme für den privaten Bereiche fangen in einer Preispanne von 200-400 Euro an und umfassen bis zu 4 Kameras inklusive NVR (Netzwerk-Video-Recorder).

Für den gewerblichen Bereich fangen die Kosten einer professionellen Videoüberwachungsanlage bei mehreren Tausend Euro an und überschreiten schnell die 100 Tausend Euro Marke, z.B. bei Logistikzentren mit mehreren hundert Kameras.

Wo kann ich eine Videoüberwachungsanlage kaufen?

Der private Käufer kann guten Gewissens bei den gängigen Elektronik-Fachhändlern oder den großen Onlineshops Videoüberwachungsanlagen erwerben, die allen Anforderungen im privaten Umfeld gerecht werden. Die häufigsten Anforderungen hier sind Kabellose Netzwerkkameras mit Infrarotmodus und integrierten Speichermedien oder NVR.

Gewerbliche Nutzer sind hingegen gut beraten eine Fachfirma zu engagieren. Allein aus dem Grund der Zuverlässigkeit und Ausfallsicherheit einer Videoüberwachungsanlage. Der Betrieb einer Videoüberwachungsanlage muss jederzeit sichergestellt sein, da bei Vorfällen zwecks Gewährleistung und bei Rechtsfragen das Video-Beweismaterial eine sehr wichtige Rolle einnimmt (beispielsweise bei einem Diebstahl in einem Geschäft). Außerdem fordert ab einer gewissen Kameraanzahl die Komplexität einer Videoüberwachungsanlage Fachpersonal für die richtige Abstimmung aller Komponenten.

Natürlich würden wir uns als zertifizierter Fachbetrieb mit 25 Jahren Erfahrung darüber freuen Sie individuell zu allen Fragen rund um das Thema professionelle Videoüberwachungsanlage beraten zu können. Dazu stehen Ihnen unsere Experten jederzeit zur Verfügung. Melden Sie sich einfach bei uns.

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